{Werbung|Rezension} Was macht man in Deutschland am Sonntag um halb vier? Richtig! Kaffee trinken und Kuchen essen. Wahlweise zu Hause oder bei den Eltern oder Großeltern. Die Uhrzeit darf dabei um eine halbe Stunde plus oder minus variieren, Kuchen oder Torte ist aber ein Muss, egal ob Schwarzwälder Kirsch, Apfel- oder Rotweinkuchen. Jedenfalls bei uns. Sabine Kranz sieht das ähnlich wie ich und hat in ihrer Familie nach Rezepten für “Sonntags um halb vier…” gesucht.
“Sonntags um halb vier…”* von Sabine Kranz
Von Oma Erna, Buttercreme und Zuckerguss
Kuchen, Torten und Plätzchen backen ist etwas, dass ich traditionell immer mit meiner Familie verbinde. Backen habe ich schließlich von meiner Mutter gelernt und die besten Kuchen und Torten gab es schon immer bei meiner Oma. Auch Sabine Krankz, die Autorin von “Sonntags um halb vier…” denkt gerne an zahlreiche Kindheitserinnerungen in Omas Küche: Kuchenduft aus dem Ofen, Hefe und Mandeln. Die Rezepte in ihrem Backbuch sind aus Überlieferungen und handschriftlichen Sammlungen von Omas, Opas und Tanten zusammengetragen.
Und für die ungeübten Leser gibt es direkt noch einen Tip, wie man die sonntägliche Kuchentafel am besten angeht: Beginnt mit einem leichten Obstbiskuit und arbeitet euch dann zum Frankfurter Kranz und Bienenstich vor.
Kunst und Kuchen
“Sonntags um halb vier…” ist ein besonderes Backbuch. Es ist eine grafisch sehr aufwendig illustrierte Rezeptsammlung. Es gibt keine Fotos von Kuchen oder Torten, dafür aber wundervolle, themenbezogene und ausgefallene Grafiken und Illustrationen. Alles ist ein wenig Retro, ein bisschen bunt, sehr Vintage und voller Comics und Kindheitserinnerungen. Sabine Kranz wurde deutlich inspiriert von den 1950er und 60er Jahren und erfreut uns neben wundervollen Kuchen und Tortenrezepten mit Batman, Ballerina, Dackeln und Traktoren.
Kein Wunder also, dass das Buch im Kunstanstifter Verlag erscheint und sich dort nahtlos ins Programm einfügt. Der Verlag ist nämlich ein “Verlag für Illustrationen” und alle dort erschienenen Bücher vereint eben dieser rote Faden.
Von Rotweinkuchen, Rehrücken & Kaltem Hund
Nach einem kurzen Vorwort geht es auch direkt los. Das übersichtliche Inhaltsverzeichnis versorgt uns neben einer Übersicht mit einigen Tipps, was es beim Backen zu beachten gibt. Mehr Hilfestellung bekommen wir auch nicht und werden direkt mit Rezepten in vier Kategorien überrascht: Torten, Obstkuchen, Rühr- und Hefekuchen & Weihnachtsgebäck. Dort finden wir u. a. den Schwarzwälder Kirsch von Ilse Oma, den Rotweinkuchen von Erna Oma, die Himmelstochter von Opa Mathias, den Kirschenplotzer von Tante Marion und die Vanillekipferl von Tante Erika.
Für blutige Backlaien ist “Sonntags um halb vier…” nicht geeignet. Es gibt keine Tutorials, keine Erklärungen und keine Schritt-für-Schritt Anleitungen. Dafür aber authentische Rezepte, wie ich sie auch von meiner Oma kriegen würde. Kurz und knapp werden Zutaten aufgelistet und eine kleine Anleitung ist dabei. So passen tatsächlich zwei bis drei Rezepte auf eine Seite. Der richtige Profi (also meine Oma) würde die Anleitung sicher nicht brauchen. Übrigens steht bei jedem Rezept auch dabei, von wem es kommt.
Mein Fazit
“Sonntags um halb vier…”* (ISBN: 9783942795326) erschien bereits im September 2015 im Kunstanstifter Verlag. Für 24€ bekommt Ihr ein schönes Hardcover mit Lesebändchen. Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagsseite.
Man merkt diesem wundervoll illustrierten Buch an, dass sich Sabine Kranz tatsächlich auf die Suche nach authentischen Rezepten aus ihrer Familie gemacht hat. Neben vielen Klassikern finden wir auch Kuchen aus der Kindheit unserer Eltern. Die Rezepte sind nicht gut erklärt, aber authentisch und ehrlich. “Sonntags um halb vier…” ist eine Liebeserklärung an Omas handschriftliche Rezeptsammlung und sollte auch so geschätzt werden. Ein schönes Buch zum Verschenken und Schwelgen. Außdem ist hier jeder richtig, der verrückt-liebevolle-vintage-retro-Grafiken toll findet.
Oma Ernas Rotweinkuchen
Natürlich habe ich auch eines der Rezepte für euch ausprobiert. Ausgesucht habe ich den Rotweinkuchen von der Erna Oma. Oma Erna benutzt natürlich eine Kranzform für ihren Rotweinkuchen, ich habe mich aber für den Gugelhupf entschieden und einen Rotweingugel daraus gemacht. Der Rotweinkuchen selbst ist ein leckerer, luftiger Schokoladenkuchen, der mit Rotwein verfeinert, nach dem Backen noch eine leichte Zimtnote hat. Das Originalrezept von Oma Erna aus dem Buch habe ich euch vorangestellt, danach folgt eine kleine ausgeschmückte Anleitung mit Anmerkungen von mir. Hier das Rezept:
Rezept für Rotweinkuchen in der Kranz- oder Gugelhupfform
Für den Rotweinkuchen brauchst Du:
- 4 Eier
- 250g Butter
- 250g Zucker
- 250g Mehl
- 1 Päckchen Backpulver
- 1/8l Rotwein
- 150 geriebene Schokolade (ich habe fein gehackte genommen)
- 1 EL Backkakao
- 2 TL Zimt
- 3 Päckchen Vanillezucker
- dunkle Schokoladenglasur zum Bepinseln
Außerdem eine Kranz-* oder Gugelhupfform* und etwas Butter zum Einfetten.
So geht’s:
“Die Zutaten für den Teig nacheinander verrühren und in eine Kranzform füllen. Bei 200°C etwa eine Stunde backen. Den abgekühlten Kuchen aus der Form stürzen und mit Schokolade bepinseln.” von Erna Oma
Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze oder 180°C Umluft vorheizen.
Hinweis für moderne Backöfen: Nehmt besser 180°C Ober-/Unterhitze und 160°C Umluft. Sonst verbrennt der Kuchen zu leicht. Das Rezept hat schon ein Jährchen auf dem Buckel.
Für den Rotweinkuchen erst Zucker und zimmerwarme Butter verquirlen. Dann die Eier und den Rotwein nach und nach dazugeben.
Mehl, Kakao, Backpulver und Zimt mischen und unter die Eiermasse sieben. Schokolade fein hacken und unterheben.
Backform gut einfetten und mit Mehl oder Backkakao bestäuben. Überschüssiges Mehl ausklopfen. Teig für den Rotweinkuchen gleichmäßig darin verteilen. Auf mittlerer Schiene ca. eine Stunde backen und eine Stäbchenprobe machen. Den Kuchen komplett auskühlen lassen.
Schokoladenglasur erwärmen und mit einem Pinsel auf dem Rotweinkuchen verteilen. Fertig.
Tipp: Reduziert die Hitze beim Backen mit modernen Backöfen auf 180°C Ober-/Unterhitze oder 160°C Umluft. Sonst wird der Rotweinkuchen gerne mal zu dunkel.
Rezept für Rotweinkuchen in der Kranz- oder Gugelhupfform
Zutaten
- 4 Eier
- 250 g Butter
- 250 g Zucker
- 250 g Mehl
- 1 Päckchen Backpulver
- 1/8 l Rotwein
- 150 geriebene Schokolade ich habe fein gehackte genommen
- 1 EL Backkakao
- 2 TL Zimt
- 3 Päckchen Vanillezucker
- dunkle Schokoladenglasur zum Bepinseln
Anleitungen
Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze oder 180°C Umluft vorheizen. Hinweis für moderne Backöfen: Nehmt besser 180°C Ober-/Unterhitze und 160°C Umluft. Sonst verbrennt der Kuchen zu leicht. Das Rezept hat schon ein Jährchen auf dem Buckel.
- Für den Rotweinkuchen erst Zucker und zimmerwarme Butter verquirlen. Dann die Eier und den Rotwein nach und nach dazugeben.
- Mehl, Kakao, Backpulver und Zimt mischen und unter die Eiermasse sieben. Schokolade fein hacken und unterheben.
- Backform gut einfetten und mit Mehl oder Backkakao bestäuben. Überschüssiges Mehl ausklopfen. Teig für den Rotweinkuchen gleichmäßig darin verteilen. Auf mittlerer Schiene ca. eine Stunde backen und eine Stäbchenprobe machen. Den Kuchen komplett auskühlen lassen.
- Schokoladenglasur erwärmen und mit einem Pinsel auf dem Rotweinkuchen verteilen. Fertig.
Rezept-Anmerkungen
"Die Zutaten für den Teig nacheinander verrühren und in eine Kranzform füllen. Bei 200°C etwa eine Stunde backen. Den abgekühlten Kuchen aus der Form stürzen und mit Schokolade bepinseln." von Erna Oma
Tipp: Reduziert die Hitze beim Backen mit modernen Backöfen auf 180°C Ober-/Unterhitze oder 160°C Umluft. Sonst wird der Rotweinkuchen gerne mal zu dunkel.
Ich liebe diesen Kuchen er ist sooo unendlich lecker, man isst sich nicht satt davon
Das finde ich auch!! Du solltest mal in das Backbuch gucken, da sind sooo tolle Rezepte drin.
Bei 200• ist mir leider der Kuchen verbrannt. Schade.
Oh, wie blöd. Versuch es mal mit 175°C oder so 160° Umluft. Und dann regelmäßig Stäbchenprobe.
Danke, das wird ich auf jedenfall machen. Es war ansonsten sehr lecker!
Schön das du daß schreibst. Ich habe ihn bei 180 Grad gerade in den Backofen gestellt.
Bis jetzt ist alles gut. Habe den Kuchen bei 180 Grad
In 1std weiß ich mehr.
Aber der Teig roch so wie bei meiner Schwiegermutter vor 25 Jahren. Ich sah das Rezept und mußte es gleich ausprobieren.
Erinnerungen beim Backen sind das Beste! Ich hoffe der Kuchen schmeckt auch so gut wie bei deiner Schwiegermutter damals 🙂
Mmmm, soo lecker! Schon beim Zusammenführen duftet der Teig verführerisch und das Wasser läuft mir im Mund zusammen. Bei der Backtemperatur habe ich mir schon vor einiger Zeit angewöhnt, lieber bei 180 Grad zu bleiben und dann evtl. den Kuchen ein paar Minuten länger im Ofen zu lassen. Sonst gerät er möglicherweise doch zu dunkel. Und der Kuchen schmeckt traumhaft!
Wunderschönen guten Morgen…könnte ich da eventuell auch etwas Lebkuchen Gewürz mit rein rühren? Wenn ja, wieviel würden Sie empfehlen?
Vielen Dank und frohe Festtage…
Oh, ja! Das ist eine schöne Idee. Ich würde mal 1-2 TL Lebkuchengewürz ausprobieren. Erstmal einen und wenn das nicht ausreicht beim zweiten Mal zwei. Bitte schreibe mir wie Kuchen schmeckt! Grüße und Frohe Feiertag.